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Kommentar zu drohender Abschiebung: Individuell entscheiden

                                   Artikel von Steven Micksch/ F.R

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                                                         teven Micksch, Redakteur in der Stadtredaktion der FR. © peter-juelich.com

Eine sehr gute Integration muss auch mit einer Bleibeperspektive belohnt werden.

Deutschland ist ein Ort der Willkommenskultur. Ein Ort der offenen Grenzen für Menschen, die etwas im Land erreichen und Teil davon sein wollen. Ein Land des „Wir schaffen das“. So war zumindest das Deutschland des Jahres 2015 und auch noch der Jahre danach. Deutschland 2025 ist ein Ort der Abschottung, ein Land des „Wir zuerst“ und der unmenschlichen Migrationspolitik, die immer krassere Ausprägungen annimmt.

Es ist ein Wunder, dass sich diese Gegenwart noch nicht zu Menschen wie Abdelkader Selmi herumgesprochen hat. Dass Menschen wie der 20-jährige Algerier noch immer nach Deutschland kommen wollen, um hier etwas zu erreichen. Um etwa Deutschlands bester Boxer zu werden. Und es gibt sie noch, die Menschen, die möchten, dass solche Erfolgsgeschichten in Deutschland passieren. Dass die Migrationspolitik des Landes Engagement belohnt, statt starr auf Listen mit „sicheren“ Herkunftsländern zu gucken.

Doch diese Menschen sitzen an den falschen Stellen im Land. Sie sitzen eben nicht auf dem Platz des Bundeskanzlers, des hessischen Ministerpräsidenten und wohl auch nicht an entscheidenden Stellen in der Frankfurter Ausländerbehörde. Sonst würden sie die Ermessensspielräume, die das Gesetz hergibt, nutzen, um einem bestens integrierten jungen Mann aus Algerien eine Zukunft in Deutschland zu ermöglichen. Es sollte individuell entschieden werden, Herkunftsland hin oder her.

Deutschland hat derzeit jede Menge Probleme. Abdelkader Selmi ist keines davon.